Verbindungen der AfD zur extremen Rechten

Personen mit Verbindungen zur extremen Rechten:

Andreas Schumacher

Andreas Schumacher ist Rechnungsprüfer der AfD Freiburg und im Bundesvorstand der „Jungen Alternative“ tätig. Auf der homophoben „Demo für alle“ in Stuttgart redete er sich ziemlich publikumswirksame in Rage gegen Gender-Lehrstühle, die Millionen an Steuergeldern kosteten. Jährlich fehlten – laut ihm – Deutschland zum Fortbestand 400.000 Kinder, daher müsse man für „gesunde Familien“ kämpfen, für „gesunde Kinder“, für eine Zukunft des Landes. Das gehe nur mit einer Ehe aus Mann und Frau.

Detlef Huber

Detlef Huber ist Beisitzer im AfD Kreisverband Freiburg. In der Vergangenheit war er bei der Hamburger Burschen-Wahlliste „Uni aktiv“, bei der rechtsradikalen Organisation „Die Deutschen Konservativen e.V“ und in der rechtspopulistischen „Schill-Partei“ aktiv. Zudem ist der Rechtsanwalt und Geschäftsmann Mitglied der Naziburschenschaft „Germania Hamburg“ in der „Deutschen Burschenschaft“.

Dubravko Mandic

Der Freiburger Rechtsanwalt Dubravko Mandic ist Mitglied im Landesschiedsgericht der AfD und Vorsitzender des Bundesschiedsgerichts der „Jungen Alternative“. Zudem ist er „Alter Herr“ der Freiburger Burschenschaft Saxo-Silesia, einem Mitgliedsbund des extrem rechten Dachverbandes „Deutsche Burschenschaft“.

Mandic verteidigte einen Vergewaltiger vor Gericht und gab dem Opfer die Schuld an der Tat. Sein Plädoyer sorgte auch beim zuständigen Richter für Unverständnis. Er bezeichnete des weiteren den US-Präsidenten Barack Obama als „Quotenneger“ und wird mit folgenden Zitaten aus einem internen Forum in den Medien wiedergegeben: „Von der NPD unterscheiden wir uns vornehmlich durch unser bürgerliches Unterstützerumfeld, nicht so sehr durch Inhalte“ und „Schwarze haben schon ein anderes Triebleben als Weiße oder Asiaten.“ Auch zu „Tunten“ und „Genderscheiße“ lässt er sich aus.

Mandic verteidigte in einem Text vom 2. November 2014 die Teilnahme von AfD Mitgliedern an der Demonstration der Gruppe “Hooligans gegen Salafisten (HoGeSa)”. Darin schreibt er: „Es kann nicht sein, dass Bundessprecher Lucke seine linken Gegner im Fernsehen mit Samthandschuhen anfasst, gegen eigene Mitglieder aber bei der kleinsten Gelegenheit die schärfsten Waffen des Parteienrechts in Stellung bringt! Herr Lucke lässt sich von den Tugendwächtern der politischen Korrektheit treiben. […] Zur Sache: Wir sollten uns dessen bewusst sein, dass heute schon die Agitation gegen Salafismus gefährlich werden kann. Deshalb verwundert es nicht, dass es Hooligans sind, die dieses Risiko nicht scheuen. Bis dahin haben andere mutige Menschen ihre Stimme erhoben. Man hat sie als Islamhasser verunglimpft (so nicht auch Lucke?). […] Wir müssten doch diejenigen sein, die den Hooligans zeigen, wie man Politik macht. Aber ich fürchte, ohne sie werden Demos gegen Salafismus hierzulande gar nicht möglich sein. Die Polizei ist doch nicht einmal in der Lage, friedliche Demos gegen die Antifa zu schützen. […] Die Islamisten haben unsere Straßen längst erobert. Woher kommen eigentlich die vielen Konvertiten? Sie kommen aus Stadtvierteln, in denen die Islamisten die Deutungshoheit über das Weltgeschehen haben. Sie kommen aus Vierteln, wo Deutsche nichts zu melden haben. Die Konvertiten sind Deutsche, die einen Ausweg aus der Welt, in der sie als Schweinefleischesser unterdrückt wurden, gefunden zu haben glauben. Diese Deutschen hatten keine Alternative. Wir müssen ihnen eine Alternative geben.“

Gegen Mandic wurde unter Bernd Lucke ein Parteiausschlussverfahren eingeleitet. Nach der Spaltung der AfD und unter der Führung von Frauke Perty wurde dieses jedoch wieder eingestellt.

Elias Mößner

Elias Mößner (* 1983) aus Ihringen war der Landeshochschulbeauftragte der AfD in Baden-Württemberg. Der Jurist und Kriminologe ist Absolvent der rechtswissenschaftliches Fakultät der Universität Freiburg und promovierte zum Thema „Kriminalität und Viktimisierung von Menschen mit Migrationshintergrund – Inländerfeindlichkeit als Verbrechensmotiv?“. Die Vokabel „Inländerfeindlichkeit“ gilt als rechter Kampfbegriff, welcher imaginiert es gäbe eine Diskriminierung der weißen, deutschen Mehrheitsgesellschaft durch Angehörige von Minderheiten-Gruppen. Mößner gab an, er wolle bei AfD „im Landesvorstand als Ansprechpartner für Zuwanderung, Integration und Innere Sicherheit arbeiten und einen entsprechenden Arbeitskreis einrichten, in welchem Fachmänner dieses heikle Thema bearbeiten“. Vor seiner Zeit in der AfD war er in der Union aktiv. Er war Praktikant bei dem CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe, Vorsitzender des RCDS Freiburg und Beisitzer im Landesverband der Antiabtreibungsorganisation „Christdemokraten für das Leben“. Im Nazi-Hochglanz-Magazin „Zuerst!“ Nr. 11/2013 findet sich ein Interview mit ihm.

Leo Gronbach

Leo Gronbach aus Freiburg ist Beisitzer der Jungen Alternative Freiburg und fällt vor allem durch seine Nähe zur „Identitären Bewegung (IB)“ auf. Die IB ist dem Lager der sogenannten „Neuen Rechten“ zuzuordnen und entstand zunächst in Frankreich. Mit ihren modernen Aktionsformen wie etwa Flashmobs und ihrer starken Internetpräsenz zieht sie vor allem junge Menschen an. Ihre rassistische und nationalistische Ideologie zeugt hingegen von einem extrem rechten Weltbild. Des Öfteren fallen Mitglieder der IB durch Angriffe auf MigrantInnen und Linke auf. Die Kontakte zur „klassischen“ deutschen Rechten sind gut, die Übergänge sowohl ideologisch als auch personell fließend. Regelmäßig ist Gronbach auf den Facebook-Seiten der IB-Baden und IB-Freiburg unterwegs und hinterläßt hier und dort ein „Gefällt mir“. Gronbach scheint zudem eines der aktivsten Mitglieder der JA-Freiburg zu sein. So ist er auf nahezu jedem Foto, welches die JA der Öffentlichkeit präsentiert, zu sehen.

Marcel Wolle

Marcel Wolle ist Mitglied der rechten Burschenschaft Saxo-Silesia und Pressesprecher der Jungen Alternative Freiburg. Wolle tut sich neben seiner Mitgliedschaft in der Saxo-Silesia vor allem durch seine rechten Äußerungen hervor. So teilt er auf seiner Facebook-Seite gerne Artikel des rechten Internetportals PI-News . Des Weiteren ruft er zur Teilnahme an Pegida-Demonstrationen auf und will den „AntiFa e.V.“ verbieten lassen (sic!). Zu seinen „Gefällt mir“-Angaben gehören neben der neurechten „Identitären Bewegung“, „Blaue Narzisse“ und „Junge Freiheit“ auch der extrem rechte „Front National“ aus Frankreich und der rechte Politiker „Hans-Christian Strache“ aus Österreich. Wolle absolvierte zudem im Sommer 2015 ein Praktikum in der Kanzlei von Dubravko Mandic.

Marco Näger

Marco Näger ist Schatzmeister der Jungen Alternative Freiburg ind klickt bei nahezu jedem Beitrag der Identitären Bewegung Freiburg und der Identitären Bewegung Baden auf „Gefällt mir“. Näger war zudem mit weiteren JA’lern im Januar 2016 zu Besuch bei der rechtspopulistischen Schweizer Partei SVP.

Reimond Hoffmann

Reimond Hoffmann hinterlässt regelmäßig ein „Gefällt mir“ auf der Facebook-Seite der Identitären Bewegung (IB). Hoffmann gilt als der Kopf hinter der Antifeminismus-Kampagne der Jungen Alternative Baden-Württemberg und macht daneben vor allem mit Pöstchensammlerei und Hetze gegen Linke von sich reden. Wenig überraschend ist er außerdem wie viele seiner JA-Kollegen Mitglied der rechten Burschenschaft Saxo-Silesia.

Oliver Pendzialek (Kandidat für den Wahlkreis Breisgau Emmendingen):

Oliver Pendzialek ist Unterzeichner der „Erfurter Resolution“ des radikal völkischen Flügels der AfD. Die „Erfurter Resolution“ wurde von Björn Höcke lanciert.
In dieser Resolution wird die AfD als „Bewegung unseres Volkes gegen die Gesellschaftsexperimente der letzten Jahrzehnte“ und als „Widerstandsbewegung gegen die weitere Aushöhlung der Souveränität und der Identität Deutschlands“ bezeichnet.

Taras Maygutik

Taras Maygutiak aus Offenburg sitzt für die AfD im Offenburger Gemeinderat, was möglich wurde durch den Rücktritt seiner Lebensgefährtin Michaela Junker, die eigentlich gewählt wurde. Maygutiak war Zeitsoldat, ist Vorstandsmitglied des AfD-Kreisverbandes Ortenau und war oder ist Aktivist der AfD-Hochschulgruppe Freiburg.
Er ist zudem Sprecher der extrem rechten „Patriotischen Plattform“ in Baden-Württemberg und Vorstandsmitglied der „Patriotischen Plattform“. Außerdem ist er Unterzeichner der „Erfurter Resolution“.
Als Autor schreibt er gelegentlich für die neurechte Wochenzeitung „Junge Freiheit“, seine Artikel mit tragen Überschriften wie „Junge Flüchtlinge verbreiten in Freiburg Angst und Schrecken“. Auf Facebook verteilt er u.a. Likes für das extrem rechte Magazin „Zuerst!“, den extrem rechten Verleger Baal Müller, den NPD-Aktivisten Wolfgang R. Grunwald, diverse Ableger von GIDA oder die Identitäre Bewegung und die Schülerverbindung P.V. Teutonia-Alemannia zu Offenburg. Das könnte ein Hinweis darauf sein, das er selbst Mitglied dieser Offenburger Schülerverbindung ist.

Volker Kemp (Kandidat für den Wahlkreis Breisgau):

Volker Kempf war 2010 bis März 2013 Mitglied in der christlich-fundamentalistischen Kleinstpartei „Arbeit Umwelt Familie – Christen für Deutschland“ (AUF-Partei). Der Rechtsökologe Kempf war Funktionär der ultrarechten „Unabhängigen Ökologen Deutschlands“ und ist Vorsitzender der „Herbert-Gruhl-Gesellschaft“ (HGG), die das Erbe des rechten Ökologen verwaltet. Er arbeitete als „wissenschaftlicher Berater“ der „UWG-LemmerListe“. Der namensgebende Torsten Lemmer war Manager der Rechtsrock-Band „Störkraft“.
Kempf ist Buchautor im rechten Ares-Verlag aus Österreich und lieferte einen Beitrag zur Gedenkschrift für Wolfgang Venohr, die von Dieter Stein herausgegeben wurde. Er war auch Autor in der rechten Wochenzeitung „Junge Freiheit“, im nationalliberalen Monatsmagazin „eigentümlich frei“ und in dem inzwischen eingestellten Magazin „Gegengift“. Den extrem rechten Magazinen „Umwelt & Aktiv“ (01-2011) und „Zuerst!“ (06-2013) stand er für ein Interview zur Verfügung.

Verbindungen der AfD Freiburg zur extremen Rechten:

Die akademische Rechte in Freiburg mit Verbindungen zur AfD

Dass Studentenverbindungen bundesweit enge Verbindungen zu rechten Strukturen haben, ist nichts Neues. Immer wieder gibt es Berichte über aktive Nazis, die Mitglieder von Verbindungen waren und sind. Insbesondere der rechte Burschenschaftsverband „Deutsche Burschenschaft (DB)“ machte in der Vergangenheit vermehrt auf sich aufmerksam, z.B. mit der Diskussion um die Einführung eines sogenannten Ariernachweises für Mitglieder.

Auch in Freiburg tut sich ein Teil der studentischen Verbindungen in den letzten Jahren vor allem durch ihre Nähe zu rechten Akteuren hervor. Das mag angesichts der seit jeher in Studentenverbindungen vorherrschenden sexistischen, nationalistischen und elitären Vorstellungen wenig verwundern – zu problematisieren und skandalisieren ist es allemal.

Daneben mehren sich in letzter Zeit die Versuche von Seiten einiger Verbindungen, die Freiburger Studierendenvertretung zu destabilisieren. Dieses aktive Vorgehen gegen das basisdemokratisch orientierte Modell der Verfassten Studierendenschaft zeugt von einer antidemokratischen Haltung, die sich nicht zuletzt auch in den hierarchischen und elitären Strukturen der Studentenverbindungen wiederspiegelt.

Wir werden im folgenden Text versuchen, näher auf einige Freiburger Verbindungen, Strukturen und Ereignisse einzugehen. Die Auswahl erfolgte aufgrund der unserer Meinung nach großen Relevanz für das Verständnis über die Zusammensetzung und die Vorgehensweise der akademischen Rechten in Freiburg. Um Übersichtlichkeit zu wahren kann hier nicht auf alle Akteure, insbesondere nicht auf alle Verbindungen eingegangen werden. Dies soll jedoch nicht bedeuten, dass die hier nicht erwähnten Studentenverbindungen alle eine weiße Weste hätten. Allen gemeinsam ist ein konservatives, sexistisches, elitäres, chauvinistisches und nationalistisches Weltbild, welches jeder Vorstellung von einer Welt ohne Diskriminierung zuwider läuft.

Vollständiger Text und Bilder bei falsch-verbunden.net

Freiburger Professor erstellt für Hamburger AfD Rechtsgutachten

Das „Informationsportal „Blick nach Rechts“ berichtet in einem Artikel über die AfD auch darüber, dass ein Freiburger Professor für diese ein Rechtsgutachten erstellt hat:

Einzigartig in der bisherigen Bürgerschaftsgeschichte: In bisher elf Anläufen scheiterten die von der AfD vorgeschlagenen Vertreter für die parlamentarische Härtefallkommission, in der jeder Partei ein Platz gebührt. Diese Personalvorschläge bedürfen einer allgemeinen Bürgerschaftsmehrheit, und die hat bisher kein AfDler bekommen. Das Gremium befasst sich mit Gnadengesuchen von abgelehnten Asylbewerbern. Die AfD-Bewerber sind bisher wohl auch deshalb durchgefallen, weil ihre Debattenbeiträge meist eine besonders scharfe Tonlage gegenüber Flüchtlingen aufweisen. Die AfD spricht von Ausgrenzung und hat nun eine Beschwerde beim Hamburger Verfassungsgericht eingereicht. Beigefügt ist der eigenen Klage ein von Staatsrechtler Dietrich Murswiek (Freiburg) angefertigtes Rechtsgutachten in dieser Angelegenheit.

Murswiek war bereits zuvor als AfD-Sympathisant aufgefallen, möglicherweise hat er nach langjähriger CDU-Mitgliedschaft auch die Partei gewechselt.
Er war der Prozessbevollmächtigte des CSU-Bundestagsabgeordneten Peter Gauweiler gegen die „Rettungsschirme“ EFSF und ESM vor dem Bundesverfassungsgericht.
Er ist jedenfalls bereits bei AfD-Parteigliederungen als Referent aufgetreten, beispielsweise bei der „Jungen Alternative“ (JA).

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Bild: Murswiek (stehend) als Referent bei der JA

Murswiek hat eine extrem rechte Vergangenheit. So war er laut seiner Wikipedia-Biografie als Student für zwei Semester Mitglied der NPD-Hochschulorganisation „Nationaldemokratischen Hochschulbunds“ in Heidelberg. Außerdem war er 1974/75 Redaktionsmitglied der extrem rechten Zeitung „Student“ und Mitarbeiter des „Deutschen Studenten-Anzeigers“.

Doch auch später fuhr er weiterhin in einem sehr rechten Fahrwasser. So war er Mitautor in dem Sammelband „Europäische Union. Perspektiven mit Zukunft?“, einem Sammelband, der 2012 von dem späteren AfD-Landtagskandidaten Volker Kempf im Autrag der ultrarechten „Herbert-Gruhl-Gesellschaft e.V.“ mit herausgegeben wurde. Als Autor schrieb er für diverse rechte Blätter wie „Criticon“ (1971-1987), die „Junge Freiheit“ oder „Der Schlesier“.

AfD in Freiburg und Breisgau-Hochschwarzwald gegen Abtreibung

Für den 15. April 2015 veranstaltete im Gasthaus „Zum Ochsen“ in Schallstadt der AfD-Kreisverband Breisgau-Hochschwarzwald an „der „Woche für das Leben““ zusammen mit der „Junge Alternative für Deutschland“ (JA) und dem AfD-Regionalverband Freiburg zwei Vorträge zu den Themen:

* „Rechtsstaatliche Anforderungen für den Schutz des ungeborenen menschlichen Lebens.“, Referentin: Martina Kempf (* 1964) aus Breisach, Sprecherin des Arbeitskreis „Christen in der Alternative für Deutschland“ – BaWü und ehemalige stellvertretende Vorsitzende des Regionalverbandes Freiburg-Breisgau-Hochschwarzwald/Lörrach der AUF-Partei Baden-Württemberg (gegründet am 23. Oktober 2011). Sie schlägt eine Haftstrafe von fünf Jahren für Abtreibung vor, war Vertreterin des Bundesarbeitskreis Lebensrecht der christlich-fundamentalistischen AUF-Partei und Interviewpartnerin des Nazi-Magazins „Zuerst“.

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* „Teilnahme am Suizid legalisieren?“, Referent: Bernward Büchner, ehemals vorsitzender Richter am Verwaltungsgericht Freiburg a. D. und ehemaliger Vorsitzender der Antiabtreibungsorganisation „Juristenvereinigung Lebensrecht e. V.“, sowie Unterzeichner dem Appells der rechten Wochenzeitung „Junge Freiheit“ zur Leipziger Buchmesse 2006

Die AbtreibungsgegnerInnen, die sich selbst als „Lebensschützer“ bezeichnen, sind eine Strömung der christlichen und extremen Rechten. Der Experte Ulli Jentzsch vom APABIZ zu diesem Thema: „Die Lebensschutz-Bewegung ist eine Allianz von christlichen Fundamentalisten, der Neuen Rechten und dem extrem konservativen AfD-Flügel.“

Regionalverband der „Jungen Alternative“ in Freiburg wandelt auf neurechten Pfaden

Erst seit Mitte August 2015 gibt es eine Facebook-Präsenz der „Jungen Alternative Freiburg/Breisgau-Hochschwarzwald“. Eine Durchsicht der Einträge darauf zeigt ein Näheverhältnis zur extremen Rechten, besonders der so genannten „Neuen Rechten“. In einem Eintrag mit dazugehörigen Foto heißt es:

„JAler nach der Sommerakademie des Instituts für Staatspolitik in Schnellroda. Schön wars!“

Die 16. Sommerakademie des „Instituts für Staatspolitik“ zum Thema „Machbarkeit“ fand vom 28. bis 30. August 2015 in Schnellroda statt.
Das „Institut für Staatspolitik“ (IfS) ist ein thinktank der „Neue Rechten“, die sich inhaltlich auf die antidemokratische Denkschule der „Konservativen Revolution“ in der Weimarer Republik bezieht.
Führende Figur beim IfS ist Götz Kubitschek, der mehrfach bei PEGIDA und LEGIDA als Redner auftrat.
Auf dem Bild sind die Freiburger Teilnehmer an der Sommerakademie zu sehen. Darauf ist auch der AfD-Rechtsaußen Dubravko Mandic, ein Freiburger Rechtsanwalt, zu sehen. Dieser ist auch Mitglied der Burschenschaft Saxo-Silesia Freiburg. Das demonstriert er auf dem Bild auch durch sein Band. Interessanterweise trägt auf dem Foto eine zweite Person ein Band, offenbar in genau denselben Farben. Es ist Marcel Wolle, der seit 2015 Beisitzer im Landesvorstand der „Jungen Alternative Baden-Württemberg“.

JAFreiburg.beiIfSSommerakademie.August.2015.Screenshot.a

BILD: Screenshot, Facebook-Präsenz JA-Freiburg, 12.09.15
Weitere Facebook-Einträge unterstreichen die Nähe der „Jungen Alternative Freiburg/Breisgau-Hochschwarzwald“ zur extremen Rechten. So warnt die JA Freiburg/Breisgau-Hochschwarzwald vor „importierten Bürgerkriegen“: „Uns geht es viel zu gut, also importieren wir einfach alle Bürgerkriege der Welt nach Deutschland und Europa. Dunkle Wolken ziehen auf…“
Außerdem hat sie einen Beitrag der Gruppe „Kontrakultur Halle“ geteilt. Dies ist der extrem rechten „Identitären Bewegung“ (IB) zuzurechnen. Unlängst hat die IB einen Ableger in Freiburg gegründet. Überschneidungen zwischen JA und IB dürfen vermutet werden, sind aber bisher unbewiesen.
Identitäre, Neue Rechte, AfD und Studentenverbindungen stellen ein kaum zu entwirrendes Geflecht dar. So referierte bei der IfS-Sommerakademie fand am 28. August 2015 Martin Sellner aus Österreich zum Thema „Heideggers Kritik an der Technik“. Sellner ist auch Mitglied der berüchtigten Burschenschaft Olympia Wien und ein Aktivist der Identitären im Nachbarland.
Über ihre Teilnahme an der Sommerakademie berichtete auch die Burschenschaft Normannia Jena, die einige Berührungspunkte zum Unterstützer-Umfeld des NSU aufweist. So war z.B. Tino Brand zeitweise ein Mitglied.

JA Freiburg/Breisgau-Hochschwarzwald gratuliert der rechtspopulistischen FPÖ

Von der Facebook-Präsenz der „Jungen Alternative Freiburg/Breisgau-Hochschwarzwald“:

Gratulation an unsere östereichischen Freunde der FPÖ für ihren grandiosen Wahlsieg (30,5 %) bei der Landtagswahl in Oberösterreich!

JA-Weihnachtsfeier mit rechter Prominenz

Am 22. Dezember 2015 fand in Kupferzell (Kreis Künzelsau) die Weihnachtsfeier der „Jungen Alternative“ und des AfD-Kreisverbandes Kreisverband Hohenlohe – Schwäbisch Hall auf. Es traten u.a. der syrische Journalist Kevork Almassian, Markus Frohnmaier aus Tübingen, Björn Höcke und Martin Hohmann.
Die „Junge Alternative Freiburg/Breisgau-Hochschwarzwald“ vermerkte in einem Bericht auf Facebook: „Die letzten Tage waren vor allem für Höcke sehr anstrengend. Heute Abend haben wir uns alle unserer gegenseitigen Loyalität und Treue versichert und neue Kraft für den politischen Kampf geschöpft.“
Auch Hohmann ist kein Unbekannter. Der frühere Martin Hohmann aus Fulda war als CDU-Rechtsaußen aktiv bis der Bundestagsabgeordnete wegen einer kruden und mit antisemitischen Stereotypen versehene Rede aus der Partei geworfen wurde.

HohmannAppell.2004
Der rechte Unions-Flügel hatte zwar eine Kampagne „Kritische Solidarität mit Martin Hohmann“ initiiert, blieb aber damit erfolglos.

Hohmann versuchte sich als unabhängiger Kandidat in seinem Wahlkreis, scheiterte aber. Der Katholik verteidigte Papst Benedikt 2005 gegen Kritik auf Grund von dessen Ablehnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare. „Es ist nicht der Papst, der die Homosexuellen beleidigt, wenn er gleichgeschlechtliche Ehen ‚Pseudo-Ehen’ nennt; es sind organisierte Homosexuelle, die mit dem Irrsinn der ‚Homo-Ehe’ die Schöpfungsordnung beleidigen, die man auch als biologische Vernunft bezeichnen kann.“
Dazu passend trat Hohmann im Umfeld der rechtsklerikalen Piusbruderschaft auf. Seine parteipolitische Inaktivität hat Hohmann jetzt aufgegeben. Er tritt bei den kommenden Kommunalwahlen als Spitzenkandidat der AfD Fulda an.

Ein bei Facebook veröffentlichtes Bild zeigt, dass mindestens zwei Teilnehmer das Band ihrer Studentenverbindung tragen.

Junge.Alternative.Weihnachtsfeier.Kupferzell.22.12.15.markiert

Frohnmaier als Referent auf derselben Konferenz wie Chefredakteur von „Zuerst!“

Das extrem rechte Monatsmagazin „Zuerst!“ berichtet in seiner Dezember-Ausgabe davon, dass der Zuerst-Chefredakteur und Burschenschafter Manuel Ochsenreiter zusammen mit Markus Frohnmaier, dem Vorsitzenden der „Jungen Alternative Baden-Württemberg“, am 17. Oktober 2014 als Referent in Belgrad auftrat.

Frohnmaier besuchte zusammen mit dem Freiburger AfD-Funktionär und Rechtsanwalt Dubravko Mandic eine Konferenz mit dem Titel „Paris – Berlin – Moscow – Belgrade: New Agreement in Europe“, die im Hyatt-Hotel in Belgrad stattfand. Veranstalterin war die „Stiftung der Würde“, die 2013 als parlamentarische Initiative gegründet wurde. Offenbar handelt es sich um eine Zusammenkunft von Personen, die sich im Ukraine-Konflikt auf der Seite des russischen Autokraten Putin positionieren.

Ein weiterer Teilnehmer war der FPÖ-Funktionär und Burschenschafter Johann Gudenus. Gudenus reiste im März 2014 als Beobachter zum international nicht anerkannten Referendum auf die Krim.